Montag, 14. April 2008

Noch mehr Fotos...

... gibt´s jetzt hier nebenan in der Fotoshow.

Original-Töne vom Tell

... sendete am 10. April das Deutschlandradio in einem Beitrag über die Grabung auf dem Tall Zira´a. Da muss eine Redakteurin unter den Thomas-Morus-Teilnehmern gewesen sein, die nun einen langen Beitrag über den Tell und über die Volontärsreise erstellt hat - mit ganz vielen originalen Tönen und Geräuschen! So kann man das Quietschen der Schubkarren hören, aber auch das Kratzen des Schlüssels im Türschloß des Grabungshauses. Schönes Geräusch. Und ich habe einige Stimmen wiedererkannt - von Barbara, Wolfgang, Ivonne und natürlich von Dieter, der viel über die Grabung und die Geschichte Palästinas erzählt.

Hier ist der Link zum Mitschnitt: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/studiozeit-ks/766165/

Neben dem Skript kann man in der rechten Menüleiste auch den Mitschnitt (hier: 10.04.2008, 20:10 Uhr) anhören. Hier muss aber ziemlich weit nach vorn gesprungen werden (ca. an 70 Prozent der gesamten Sendung vorbei), weil der Tell-Beitrag der letzte Beitrag im gesamten Sendung ist.

Freitag, 4. April 2008

Der letzte Tag

... diese Nacht geht's zurueck nach Berlin! Fuer unseren letzten Tag haben wir uns deshalb ein besonderes Schmankerl aufgehoben: Ein Besuch der Wuestenschloesser oestlich von Amman. Dafuer mussen wir fast 300 Kilometer durch die Wueste auf dem Highway Richtung Irak (genauer Bagdad) duesen! Wir sind mal gespannt, wie es da so aussieht!



Gestern waren wir ganz nah bei Israel - ungefaehr 1,5 Meter entfernt. Wir haben uns die angebliche Taufstelle Bethanien am Jordan angeschaut. Johannes der Taeufer soll hier Jesus getauft haben. Da der Jordan bekannterweise der Grenzfluss zwischen Israel und Jordanien ist, ging die Besichtigung nur mit Militaer und auf militaerische Art und Weise. Der Guide gab uns unmissverstaendliche Befehle: "Visit Church, touch Jordan and come back". Mit "touch Jordan" war gemeint, dass wir unsere Haende in einen braungruenen Tuempel stecken, der frueher mal der grosse stolze Jordan war. Viel ist von dem Fluss nicht mehr uebrig, auch weil die Israelis sehr viel Wasser entnehmen und dazu auch noch ihr Abwasser darin entsorgen. Deshalb kann eigentlich nicht mehr vom "heiligen Wasser" gesprochen werden, sondern eher vom "heiligen Abwasser".

Donnerstag, 3. April 2008

Was einem "Hello" so folgen kann...

Kaum zu glauben was uns vor 2 Tagen im archaeologischen Park von Madaba passiert ist! Wir wurden fuer einige Minuten zu Superstars einer jordanischen Grundschul-Klasse. Ein eindrueckliches Erlebnis :-)



Und das ging so: Wir betreten ganz entspannt und ohne Vorahnung den archaeologischen Park, kaufen unser Ticket und beginnen den Rundgang. Wir scheinen die einzigen Besucher zu sein. Dann kommen uns entgegengesetzter Richtung eine Horde Schulmaedchen entgegen, wir sagen ganz nett "Hello" und werden ploetzlich bestuermt mit den zwei wichtigsten Fragen: "What's your Name?" and "Where are you from?". Die Fragen kommen aus 50 Muendern gleichzeitig, es entsteht ein Gedraenge und Gestosse - es ist unglaublich! Markus rettet sich auf einer kleine Erhoehung und fotografiert die begeisterte Menge. Ich stehe mittendrin, versuche Fragen zu beantworten und helfe arg bedraengten Maedchen in dem Chaos. Nach ca. 5 Minuten taucht dann auch ein Museumswaerter auf und die Maedchen beruhigen sich. Einige fragen dann noch ganz schuechtern, ob sie ein Foto von mir machen duerfen. Dann ist ploetzlich eine Lehrerin da und alle sind weg. Nur wir stehen noch wie geplaettet da und koennen es kaum glauben...



Gestern waren wir dann endlich am Toten Meer. Um baden zu gehen muss man sich auf jordanischer Seite in einem Hotel einmieten, was die sich natuerlich gut bezahlen lassen. Ansonsten wird' s als Frau an den oeffentlichen Straenden schnell ungemuetlich. Einmal da, haben wir dann im Meer das volle touristische Programm durchgezogen: Toter Mann/Frau, Zeitung lesen und natuerlich die Schlammpackung ausprobieren.



Am schoensten war dann aber der Sonnenuntergang, wie ihr hier sehen koennt.

Montag, 31. März 2008

Unter Beduinen und hoch zu Kamel

... waren wir die letzten zwei Tage im Wadi Rum. Es war traumhaft schoen und ein wunderbares Erlebnis! Wir haben tausende Bilder gemacht, eins schoener als das andere. Die Landschaft ist einmalig! Wir werden auf alle Faelle eine Diashow einrichten, sobald wir mal richtig Zeit haben. Aber hier erst mal eine kleine Vorauswahl, zum Einstimmen auf die Fotos, die noch kommen.



Unser Beduinenguide sprach zwar nur ein paar Brocken Englisch, aber er ist sicher der beste Saenger im ganzen Wadi! Waehrend unsere kleine Karawane durch die menschenleere und, wenn nicht gerade ein Sandsturm vorbeizog, unbegreifbar stille Wueste zog, sang er seine arabischen Lieder und ich hatte manchmal das Gefuehl, dass er jeden Berg (Jabal) einzeln begruesste. Wir sind dann mit unseren Kamelen hinter ihm hergezogen und haben einfach nur genossen.



Wie gigantisch gross und weit die Wueste ist und wie unendlich klein man sich als Mensch in ihr vorkommt, ist wirklich schwer zu beschreiben. Aber vielleicht kann das Bild oben ja einen kleinen Eindruck davon vermitteln.





Mein Kamel (oben) war ein ganz liebes Braunes, dass immer gerne so schnell sein wollte wie das "Leit-"-Kamel unseres Guides. Ich habe es in den vielen Stunden richtig lieb gewonnen. So ganz ohne ist das Reiten aber nicht, vor allem weil keine Steigbuegel vorhanden sind, wie beim Pferdereiten. Das Bild drunter zeigt Markus' Kamel - es war weiss, ziemlich schlaksig und ist immer abgehauen, sobald man es bei Pausen aus den Augen verloren hatte...



Die Nacht haben wir im Camp unter freien Himmel verbracht. Hier haben wir auch den Sonnenuntergang in der Wuste erlebt.

Freitag, 28. März 2008

Halbzeit in Aqaba

... und wir waren endlich baden! Meinen in Eile gekauften landestypischen schwarzen Badeanzug (@Brit!) konnte ich nun auch einweihen - auch wenn ich am Hotelstrand dann doch die Einzige war, die keinen Bikini trug! Fotos vom Strand haben wir keine gemacht, weil es sich, ganz ehrlich, nicht lohnte. Es waeren nur die immer gleichen Strandbilder gewurden. Aber das Baden an sich war super! Mit dem Hotel hatte wir zumindest letzte Nacht unsere Probleme: In diesem Luxushotel mit einer Handvoll Sternen wurde naemlich mitten in der Nacht eine fette Party gefeiert, und zwar genau unter unserem Zimmer. Markus ist mehrfach zur Rezeption und hat sich gehoerig beschwert - die Beats wurde trotzdem erst ab ca. 3 Uhr leiser... Heute durften wir dann ein Zimmer im anderen Fluegel beziehen, weil das Hotel eine erneute Laermbelaestigung nicht ausschliessen konnte.



Hier seht Ihr den Blick von unserem (alten) Hotelbalkon auf die Stadt Elat in Israel. Die Stadt liegt so nah, dass man auch ihr Nachtleben in Jordanien mitbekommt.



Als kleiner Nachtrag zu Petra hier ein Bild vom "El Deir", der abseits von der normalen Touristenroute liegt und den man erst nach 800 schweisstreibenden Treppenstufen erreicht. Wir sind ziemlich stolz, dass wir an unserem 2. Tag in Petra diesen Tempel und auch den grossen Opferplatz geschafft haben, weil doch der 1. Tag schon ziemlich anstrengend war. Die Urne ganz oben ist uebrigens neun Meter hoch!



Zum Schluss noch ein ganz anderes Bild: Fuer Liebhaber alter Autos (Markus!) ist Jordanien ein Paradies. Hier fahren neben vielen alten Mercedes und Opel auch viele bei uns laengst ausgestorbene Japaner aus den 80ern rum. Auch Brueder unseres alten 87er Mitsubishi Galant haben wir schon unzaehlige Male gesehen - leider noch nicht mit der Kamera erwischt...

Dienstag, 25. März 2008

Auf den Spuren von Indiana Jones



Nach langer und aufregender Taxi-Fahrt von Amman ueber den Desert-Highway (ein Reifen ging kaputt, wir haben deshalb dreimal angehalten und u.a. den Reifen gewechselt) sind wir seit gestern in Petra (man spricht es hier so: Baddra). Heute waren wir dann ganz frueh aus den Federn (7 Uhr Fruehstueck) um dieses N7W (New 7 Wonder) moeglichst ohne Touristenmassen zu erleben. Es hat sich gelohnt: Wir sind wie berauscht von den tollen Farben und Steinformationen. Hier sind zwei Fotos davon, ausnahmsweise mal nicht vom Schatzhaus, weil das ja jeder kennt:





Vor unserer Abfahrt aus Amman haben wir noch einen Ausflug zur nach Petra zweitgroessten Sehenswuerdigkeit Jordaniens gemacht: Jerash (hier: Jarasch). Ich habe ja schon viele antike Staedte gesehen, aber kaum eine, die so gut erhalten ist. Man glaubt fast, die Roemer ueber das Forum und den Cardo Maximus wandeln und im roemischen Supermarkt (das Macellum) einkaufen zu sehen.



Auf ausdruecklichen Wunsch hier auch ein Bild von uns, aufgenommen in Petra kurz bevor uns die Mittagshitze lahm legte:

Sonntag, 23. März 2008

Markus ist da.....

... und schlaeft unten den Olivenbaeumen von Gadara erst einmal seine naechtlichen Flugstunden nach (er kam ja erst ein paar Stunden zuvor in Irbid an). Dann gab es nach einem kurzen Ausflug ins Grabungshaus (Markus durfte auch mal Scherben waschen) noch leckere Mezza im Resthouse und wir haben mit etlichen Grabungsleuten Abschied gefeiert. Schade! Es war super mit Euch... :-(



Am Abend vor Markus' Ankunft habe ich in Irbid noch dieses interessante Foto geschossen. Grund fuer diese unuebersehbare rosafarbene Kalorienorgie war der arabische Frauentag, der nicht nur in Jordanien gefeiert wird. Ich habe nicht gekostet, aber dem Andrang nach schmeckt es zumindest den Irbidern super.



Seit heute Mittag sind wir nun in Amman und haben schon einiges von der Hauptstadt gesehen. Im Grunde alles, was diese alte Stadt noch an wirklich "alten" Sachen zu bieten hat. Dafuer benoetigt man etwa 3 Stunden. Bei der Besichtigung der Zitadelle wurden wir von wahnsinnig tief fliegenden riesigen Flugzeugen ueberrascht, die mit rasanten Flugmanoevern ueber unsere Koepfe hinwegrauschten. Da wir ja beide kleine Flugzeugfans sind, haben wir das natuerlich sehr genossen und schoene Bilder gemacht:



Bei der Besichtigung des Zitadellenhuegels mit dem Umayaden-Palast durften wir des oefteren ueber die fehlenden bzw. unzureichenden Beschreibungen schimpfen. Zum Glueck hatten wir den Reisefuehrer dabei! Beim Rueckweg ist uns dann diese buntgewuefelte Schilderherde aufgefallen, die sich in der Naehe der byzantinischen Kirche versammelt hatte:

Donnerstag, 20. März 2008

Morgen ist mein letzter Tag auf dem Tell - aber die Reise geht weiter!

Ein bischen wehmuetig bin ich ja schon: Morgen ist mein letzter Grabungstag auf dem Tell Zera'a und ich bin deshalb ein wenig traurig. Genau jetzt ist taeglich schoenstes Grabungswetter (liebe Kathrin, auf dem Tell braucht Du nur frueh einen Pullover oder eine Fliesjacke, spaetestens ab 7:30 Uhr wirst Du diese weit von Dir werfen) und auf unseren Square ist es wieder richtig interessant (erst ein Rollsiegel und heute die von Dieter so sehnsuechtig erwartete eisenzeitliche Mauer, juhu). Aber meine Reise geht ja weiter und ich werde auch auch weiterhin immer mal wieder ein paar Impressionen schicken.

Ich habe Euch ja versprochen noch mal das kleine Pferdchen zu photografieren, das mein schoenster Fund ist:



Eigentlich sieht das Pferdchen ja eher wie ein kleines Engelchen aus, aber je nach Drehwinkel kann man auch den Teil eines Sattels oder gar einen Elefanten (Jutta) erkennen. Vermutlich ist es Teil eines Ornamentes, vielleicht islamisch oder roemisch-byzantinisch.

Ansonsten liegt die groesste Veraenderung auf dem Tell bei der Zahl der Grabenden: Seit Mittwoch sind wir von ueberschaubaren 25 Personen auf ueber 50 gewachsen. Die Volontaere der Thomas Morus Akademie sind dazugestossen und werden die naechsten 2 Wochen mitgraben. Ein bischen schwierig ist dass schon, weil der Altersdurchschnitt bei ca. 60 Jahren liegt und die koerperliche Belastbarkeit nicht bei allen den
Anforderungen einer Grabung entspricht (obwohl das in den Teilnahmevoraussetzungen explizit drin steht). Viele der neuen Volos werden bei der Grabung deshalb nicht wirklich eine Hilfe sein. Aber sie haben viel Geld gezahlt um dabei zu sein (was der wesentliche Unterschied zu Volontaeren wie mir ist). So viel werde ich davon aber nicht mehr mitbekommen, weil ich ja nur noch bis morgen dabei bin.

Hier habe ich aber noch ein Foto fuer Euch, das eine ganz wichtige taegliche Prozedur zeigt: Das "putzen".



Zum Abschluss eines jeden Grabungstages werden alle Squares noch mal so richtig saubergemacht und der Dreck (sprich Sand) wird hinweggefegt (deshalb der Besen in Andreas Hand). Das hat dann u.a. auch den Vorteil, dass ploetzlich noch neue Mauerstuecke oder Steine auftauchen, die vorher noch unter Sand begraben waren. Vorrangig dient das putzen aber als Vorbereitung fuer die Fotosession, die anschliessend erfolgt.

Hier noch ein paar Tipps fuer Kathrin, die ja bald gemeinsam mit Regina (Danke fuer den netten Kommentar, habe mich sehr gefreut!) nach U.Q. kommt: Bei uns ist jetzt der Sommer endgueltig angekomme und soll die naechten Tagen auch bleiben. Das heisst 30 Grad im Schatten und Nachts reicht die normale Bettdecke voellig aus. Abends braucht man je nach Windstaerke in der Regel doch noch einen Pullover oder eine leichte Jacke, aber ansonsten ist es auch abends eher lau. Die Regensachen haben bisher noch nicht gebraucht, in diesem Jahr ist Regen in Jordanien absolut selten, vermutlich wird das auch so bleiben.

Dienstag, 18. März 2008

Mein Superfund...

... ist ein kleines Pferdchen aus Basaltstein, dass ich gestern ausgegraben habe. Ich habe ja schon eine kleine Eisenspitze gefunden, aber dass war dann gestern der Hoehepunkt. Dieter ist jetzt langsam doch der Meinung, dass hier eventuell eine roemische Kultstaette stand. Wenn ich das Pferdchen in der Doku finde, dann fotografiere ich es und Ihr koennt es auch bewundern!

Was sonst noch so passierte:
Weil so viele Leute aus dem Grabungshaus unbedingt mal unsere schoene Wohnung sehen wollten, haben wir Volontaere gestern eine kleine Party veranstaltet. Die Bude war voll, sogar Dieter war dabei (obwohl er heute in der Frueh zu Frau Merkel nach Jerusalem fahren musste) und wir haben gekloent bis kurz vor Mitternacht. Hier ein Bild von gestern Abend:



Ausserdem hatten wir wieder einen freien Tag und haben diesen so richtig genossen. Ausschlafen (ich habe nicht einmal den Muezzin gehoert), dann endlich mal Zeit die halbautomatische Waschmaschine anzuwerfen und Mittagessen im Resthouse. Wie immer ein Erlebnis - wir saemtliche kalten und heissen Mezza (Vorspeisen) probiert, die es auf der Karte gab. Super leckeres arabische Essen!