Montag, 31. März 2008

Unter Beduinen und hoch zu Kamel

... waren wir die letzten zwei Tage im Wadi Rum. Es war traumhaft schoen und ein wunderbares Erlebnis! Wir haben tausende Bilder gemacht, eins schoener als das andere. Die Landschaft ist einmalig! Wir werden auf alle Faelle eine Diashow einrichten, sobald wir mal richtig Zeit haben. Aber hier erst mal eine kleine Vorauswahl, zum Einstimmen auf die Fotos, die noch kommen.



Unser Beduinenguide sprach zwar nur ein paar Brocken Englisch, aber er ist sicher der beste Saenger im ganzen Wadi! Waehrend unsere kleine Karawane durch die menschenleere und, wenn nicht gerade ein Sandsturm vorbeizog, unbegreifbar stille Wueste zog, sang er seine arabischen Lieder und ich hatte manchmal das Gefuehl, dass er jeden Berg (Jabal) einzeln begruesste. Wir sind dann mit unseren Kamelen hinter ihm hergezogen und haben einfach nur genossen.



Wie gigantisch gross und weit die Wueste ist und wie unendlich klein man sich als Mensch in ihr vorkommt, ist wirklich schwer zu beschreiben. Aber vielleicht kann das Bild oben ja einen kleinen Eindruck davon vermitteln.





Mein Kamel (oben) war ein ganz liebes Braunes, dass immer gerne so schnell sein wollte wie das "Leit-"-Kamel unseres Guides. Ich habe es in den vielen Stunden richtig lieb gewonnen. So ganz ohne ist das Reiten aber nicht, vor allem weil keine Steigbuegel vorhanden sind, wie beim Pferdereiten. Das Bild drunter zeigt Markus' Kamel - es war weiss, ziemlich schlaksig und ist immer abgehauen, sobald man es bei Pausen aus den Augen verloren hatte...



Die Nacht haben wir im Camp unter freien Himmel verbracht. Hier haben wir auch den Sonnenuntergang in der Wuste erlebt.

Freitag, 28. März 2008

Halbzeit in Aqaba

... und wir waren endlich baden! Meinen in Eile gekauften landestypischen schwarzen Badeanzug (@Brit!) konnte ich nun auch einweihen - auch wenn ich am Hotelstrand dann doch die Einzige war, die keinen Bikini trug! Fotos vom Strand haben wir keine gemacht, weil es sich, ganz ehrlich, nicht lohnte. Es waeren nur die immer gleichen Strandbilder gewurden. Aber das Baden an sich war super! Mit dem Hotel hatte wir zumindest letzte Nacht unsere Probleme: In diesem Luxushotel mit einer Handvoll Sternen wurde naemlich mitten in der Nacht eine fette Party gefeiert, und zwar genau unter unserem Zimmer. Markus ist mehrfach zur Rezeption und hat sich gehoerig beschwert - die Beats wurde trotzdem erst ab ca. 3 Uhr leiser... Heute durften wir dann ein Zimmer im anderen Fluegel beziehen, weil das Hotel eine erneute Laermbelaestigung nicht ausschliessen konnte.



Hier seht Ihr den Blick von unserem (alten) Hotelbalkon auf die Stadt Elat in Israel. Die Stadt liegt so nah, dass man auch ihr Nachtleben in Jordanien mitbekommt.



Als kleiner Nachtrag zu Petra hier ein Bild vom "El Deir", der abseits von der normalen Touristenroute liegt und den man erst nach 800 schweisstreibenden Treppenstufen erreicht. Wir sind ziemlich stolz, dass wir an unserem 2. Tag in Petra diesen Tempel und auch den grossen Opferplatz geschafft haben, weil doch der 1. Tag schon ziemlich anstrengend war. Die Urne ganz oben ist uebrigens neun Meter hoch!



Zum Schluss noch ein ganz anderes Bild: Fuer Liebhaber alter Autos (Markus!) ist Jordanien ein Paradies. Hier fahren neben vielen alten Mercedes und Opel auch viele bei uns laengst ausgestorbene Japaner aus den 80ern rum. Auch Brueder unseres alten 87er Mitsubishi Galant haben wir schon unzaehlige Male gesehen - leider noch nicht mit der Kamera erwischt...

Dienstag, 25. März 2008

Auf den Spuren von Indiana Jones



Nach langer und aufregender Taxi-Fahrt von Amman ueber den Desert-Highway (ein Reifen ging kaputt, wir haben deshalb dreimal angehalten und u.a. den Reifen gewechselt) sind wir seit gestern in Petra (man spricht es hier so: Baddra). Heute waren wir dann ganz frueh aus den Federn (7 Uhr Fruehstueck) um dieses N7W (New 7 Wonder) moeglichst ohne Touristenmassen zu erleben. Es hat sich gelohnt: Wir sind wie berauscht von den tollen Farben und Steinformationen. Hier sind zwei Fotos davon, ausnahmsweise mal nicht vom Schatzhaus, weil das ja jeder kennt:





Vor unserer Abfahrt aus Amman haben wir noch einen Ausflug zur nach Petra zweitgroessten Sehenswuerdigkeit Jordaniens gemacht: Jerash (hier: Jarasch). Ich habe ja schon viele antike Staedte gesehen, aber kaum eine, die so gut erhalten ist. Man glaubt fast, die Roemer ueber das Forum und den Cardo Maximus wandeln und im roemischen Supermarkt (das Macellum) einkaufen zu sehen.



Auf ausdruecklichen Wunsch hier auch ein Bild von uns, aufgenommen in Petra kurz bevor uns die Mittagshitze lahm legte:

Sonntag, 23. März 2008

Markus ist da.....

... und schlaeft unten den Olivenbaeumen von Gadara erst einmal seine naechtlichen Flugstunden nach (er kam ja erst ein paar Stunden zuvor in Irbid an). Dann gab es nach einem kurzen Ausflug ins Grabungshaus (Markus durfte auch mal Scherben waschen) noch leckere Mezza im Resthouse und wir haben mit etlichen Grabungsleuten Abschied gefeiert. Schade! Es war super mit Euch... :-(



Am Abend vor Markus' Ankunft habe ich in Irbid noch dieses interessante Foto geschossen. Grund fuer diese unuebersehbare rosafarbene Kalorienorgie war der arabische Frauentag, der nicht nur in Jordanien gefeiert wird. Ich habe nicht gekostet, aber dem Andrang nach schmeckt es zumindest den Irbidern super.



Seit heute Mittag sind wir nun in Amman und haben schon einiges von der Hauptstadt gesehen. Im Grunde alles, was diese alte Stadt noch an wirklich "alten" Sachen zu bieten hat. Dafuer benoetigt man etwa 3 Stunden. Bei der Besichtigung der Zitadelle wurden wir von wahnsinnig tief fliegenden riesigen Flugzeugen ueberrascht, die mit rasanten Flugmanoevern ueber unsere Koepfe hinwegrauschten. Da wir ja beide kleine Flugzeugfans sind, haben wir das natuerlich sehr genossen und schoene Bilder gemacht:



Bei der Besichtigung des Zitadellenhuegels mit dem Umayaden-Palast durften wir des oefteren ueber die fehlenden bzw. unzureichenden Beschreibungen schimpfen. Zum Glueck hatten wir den Reisefuehrer dabei! Beim Rueckweg ist uns dann diese buntgewuefelte Schilderherde aufgefallen, die sich in der Naehe der byzantinischen Kirche versammelt hatte:

Donnerstag, 20. März 2008

Morgen ist mein letzter Tag auf dem Tell - aber die Reise geht weiter!

Ein bischen wehmuetig bin ich ja schon: Morgen ist mein letzter Grabungstag auf dem Tell Zera'a und ich bin deshalb ein wenig traurig. Genau jetzt ist taeglich schoenstes Grabungswetter (liebe Kathrin, auf dem Tell braucht Du nur frueh einen Pullover oder eine Fliesjacke, spaetestens ab 7:30 Uhr wirst Du diese weit von Dir werfen) und auf unseren Square ist es wieder richtig interessant (erst ein Rollsiegel und heute die von Dieter so sehnsuechtig erwartete eisenzeitliche Mauer, juhu). Aber meine Reise geht ja weiter und ich werde auch auch weiterhin immer mal wieder ein paar Impressionen schicken.

Ich habe Euch ja versprochen noch mal das kleine Pferdchen zu photografieren, das mein schoenster Fund ist:



Eigentlich sieht das Pferdchen ja eher wie ein kleines Engelchen aus, aber je nach Drehwinkel kann man auch den Teil eines Sattels oder gar einen Elefanten (Jutta) erkennen. Vermutlich ist es Teil eines Ornamentes, vielleicht islamisch oder roemisch-byzantinisch.

Ansonsten liegt die groesste Veraenderung auf dem Tell bei der Zahl der Grabenden: Seit Mittwoch sind wir von ueberschaubaren 25 Personen auf ueber 50 gewachsen. Die Volontaere der Thomas Morus Akademie sind dazugestossen und werden die naechsten 2 Wochen mitgraben. Ein bischen schwierig ist dass schon, weil der Altersdurchschnitt bei ca. 60 Jahren liegt und die koerperliche Belastbarkeit nicht bei allen den
Anforderungen einer Grabung entspricht (obwohl das in den Teilnahmevoraussetzungen explizit drin steht). Viele der neuen Volos werden bei der Grabung deshalb nicht wirklich eine Hilfe sein. Aber sie haben viel Geld gezahlt um dabei zu sein (was der wesentliche Unterschied zu Volontaeren wie mir ist). So viel werde ich davon aber nicht mehr mitbekommen, weil ich ja nur noch bis morgen dabei bin.

Hier habe ich aber noch ein Foto fuer Euch, das eine ganz wichtige taegliche Prozedur zeigt: Das "putzen".



Zum Abschluss eines jeden Grabungstages werden alle Squares noch mal so richtig saubergemacht und der Dreck (sprich Sand) wird hinweggefegt (deshalb der Besen in Andreas Hand). Das hat dann u.a. auch den Vorteil, dass ploetzlich noch neue Mauerstuecke oder Steine auftauchen, die vorher noch unter Sand begraben waren. Vorrangig dient das putzen aber als Vorbereitung fuer die Fotosession, die anschliessend erfolgt.

Hier noch ein paar Tipps fuer Kathrin, die ja bald gemeinsam mit Regina (Danke fuer den netten Kommentar, habe mich sehr gefreut!) nach U.Q. kommt: Bei uns ist jetzt der Sommer endgueltig angekomme und soll die naechten Tagen auch bleiben. Das heisst 30 Grad im Schatten und Nachts reicht die normale Bettdecke voellig aus. Abends braucht man je nach Windstaerke in der Regel doch noch einen Pullover oder eine leichte Jacke, aber ansonsten ist es auch abends eher lau. Die Regensachen haben bisher noch nicht gebraucht, in diesem Jahr ist Regen in Jordanien absolut selten, vermutlich wird das auch so bleiben.

Dienstag, 18. März 2008

Mein Superfund...

... ist ein kleines Pferdchen aus Basaltstein, dass ich gestern ausgegraben habe. Ich habe ja schon eine kleine Eisenspitze gefunden, aber dass war dann gestern der Hoehepunkt. Dieter ist jetzt langsam doch der Meinung, dass hier eventuell eine roemische Kultstaette stand. Wenn ich das Pferdchen in der Doku finde, dann fotografiere ich es und Ihr koennt es auch bewundern!

Was sonst noch so passierte:
Weil so viele Leute aus dem Grabungshaus unbedingt mal unsere schoene Wohnung sehen wollten, haben wir Volontaere gestern eine kleine Party veranstaltet. Die Bude war voll, sogar Dieter war dabei (obwohl er heute in der Frueh zu Frau Merkel nach Jerusalem fahren musste) und wir haben gekloent bis kurz vor Mitternacht. Hier ein Bild von gestern Abend:



Ausserdem hatten wir wieder einen freien Tag und haben diesen so richtig genossen. Ausschlafen (ich habe nicht einmal den Muezzin gehoert), dann endlich mal Zeit die halbautomatische Waschmaschine anzuwerfen und Mittagessen im Resthouse. Wie immer ein Erlebnis - wir saemtliche kalten und heissen Mezza (Vorspeisen) probiert, die es auf der Karte gab. Super leckeres arabische Essen!

Samstag, 15. März 2008

Gestern hats geregnet und gestuermt

... auf dem Tell. Der Regen war gnaedig aber der Sandsturm war echt fies. Wir sind foermlich sandgestrahlt wurden und sahen danach aus wie Sahara-Bewohner. Heute haben wir unseren Square leergeraumt und ich habe den ganzen Tag gebraucht, um eine roemische Mauer abzubauen. Aber immerhin hat sie ja vermutlich 2.000 Jahre gestanden.

Heute habe ich zwei Fotos fuer Euch, die mal eher das Drumherum meiner Reise zeigen:

Das erste Bilde zeigt den phantastischen Blick vom Resthouse in Gadara. Das Restaurant mitten in den Ruinen von Gadara liegt an einem der schoensten Flecken, die ich je gesehen habe. Von der Terasse hat man einen weiten Blick ueber die Golanhoehen und den See Genezareth. Man sieht also Jordanien, Syrien bzw. die besetzten Gebiete des Golan und Israel. Und als Sahnehaeubchen gibt die schneebedecken Berge des Hermon (2.800 m) am Horizont dazu. Und der liegt im Libanon.



Das Bild aus dem Internetcafe in U.Q. hat mein Mitbewohner Heribert aufgenommen. Die Herren ganz rechts neben mir sind nicht wirklich wegen der PCs da, sondern wegen der Wasserpfeife und natuerlich wegen der Kommunikation. Und ein wenig vielleicht auch wegen der deutschen Maedels der Tell-Ausgrabung, denn sonst kommen hier natuerlich keine Frauen rein. Aber die Herren gewoehnen sich langsam an den Damenbesuch, mittlerweile ist kein "Kino" mehr angesagt, wenn man den Raum betritt.

Donnerstag, 13. März 2008

Heute habe ich einen schnellen Rechner...

... und kann Euch deshalb auch ein Sammelsurium an Fotos schicken. Ausserdem hatten wir heute einen freien Tag und sind nach Irbid gefahren, wo ich natuerlich viele Fotos geschossen habe. Und ich wollte Euch ja auch noch ein wenig vom Grabungsalltag zeigen. Also fange ich mal mit letzerem an:

Die Grabung beginnt morgens um ca. 6 Uhr. Wir Volontaere werden um 5:30 Uhr von Dieter mit dem Kleinbus abgeholt und dann gehts ueber Stock und Stein rauf auf den Tell. Wenn wir dort ankommen ist es Tag und wir gruendlich durchgeschuettelt aber wach. Die Grabung geht bis 13:30 Uhr, dann gehts zurueck ins Grabungshaus. Dort gibs dann gleich Mittag und am Nachmittag hat jeder Grabungsteilnehmer noch weitere Aufgaben. Ich bin bei den Scherbenwaeschern. Das sieht dann so aus:



Die unzaeligen Scherben und Steine, die wir am Vormittag gefunden haben, muessen vor ihrer Bestimmung und Dokumentation erst einmal gruendlich gereinigt werden. Dafuer gibts jede Menge Buersten aller Art, vor allem aber simple Zahnbuersten. Alina und Christina waschen hier u.a. gerade einen Henkel und einen schoenen Ausguss eines Trinkgefaesses. Beim Waschen kann man immer etwas enspannen und es wird viel gequatscht.

Eine andere Aufgabe ist das Keramik "knipsen":



Hier sieht man Andrea (Leader in meinem Square) und Wolfgang (der Keramikexperte, ja sowas gibts wirklich!) beim knipsen von Scherben. Hier geht es darum, die Keramikscherben naeher bestimmen zu koennen. Dafuer wird mit der Zange ein kleine Ecke jeder Scherbe "abgeknipst". Dadurch sieht man aus welchem Material die Scherbe besteht bzw. wie sie gebrannt wurde und kann Alter und die Herkunft genauer bestimmen.

Weil wir gerade dabei sind hier auch zwei Fotos vom Grabungshaus, das "Beit Melkawi":





Das Haus stammt aus der osmanischen Zeit von U.Q. und gehoert wohl zu den aeltesten Hausern im Dorf. Es liegt innerhalb der Ausgrabung von Gadara, das in roemischer Zeit zu den Dekapolisstaedten gehoerte. Aber dazu erzaehle und zeige ich Euch an einem anderen Tag mehr.

Umm Qais selbst (sozusagen der Nachfolger des roemischen Gadara, aber eben direkt daneben angesiedelt) ist ein kleines, aber weit gestrecktes Dorf direkt an der Grenze zu Israel und zu den israelisch besetzten Golanhoehen. Von Dach unseres Haus aus haben wir einen tollen Blick ueber die Golanhoehen und bis zum See Genezareth. Das Bild dazu kommt noch, bisher war das Wetter nachmittags und am Abend einfach nicht gut genug dafuer. Hier aber ein Foto unserer Herberge, einem fuer hiessige Verhaeltnisse recht luxerioesen Haus:



Das Dorf ist eher ruhig, vor allem tagsueber schon fast beschaulich (oder auch langweilig). Trotz der schonen Ruinen von Gadara verirren sich nicht viele Touristen hier hin. Die Menschen sind eher arm, was vielleicht auch an der unguenstigen geografischen Lage liegt. Hier ein Foto von der Hauptstrasse.



Normalerweise sind auch ein paar Autos und Minibusse unterwegs. Frauen sieht man selten und wenn dann tragen sie den Hidschab oder zumindest ein Kopftuch. Im Hintergrund sieht man das Beit Melkawi.

Was ganz anderes habe ich heute durch die Fahrt nach Irbid erlebt: Viel Laerm, Autos und Abgase aber auch viel Leben und Bewegung, Studenten und Moscheen, Modernes und Altes nebeneinander - kurz eine beeindruckende Stadt mit vielen Fasetten. Hier ein paar Eindruecke:



Hier seht Ihr eine Markthalle im Souk, eine Art riessiger arabischer Marktplatz. Der Gemuese und Obst - Souk erstreckt sich ueber viele kleine und grosse Strassen im Zentrum von Irbid. Es gibt auch einen Auto- und einen Handwerker-Souk.

Das Fotografieren in arabischen Laendern ist ja so eine Sache. Frauen sollte man moeglichst gar nicht fotografieren, und wenn, dann nur von weitem. Das war im Souk naturlich dann gar nicht moeglich. So habe ich mich u.a. auf das Fotografieren von Wasserpfeifen beschraenkt, die es hier natuerlich in Huelle und Fuelle gibt. Ich habe aber noch keine entdeckt, die in mein Gepaeck passt.



Und hier noch ein intessantes Bild zum Abschluss :-)

Dienstag, 11. März 2008

Sonnenbrand, Rueckenschmerzen und trotzdem...

... fahre ich auch nach drei Tagen hacken, schaufeln und Unkrautjaeten gerne auf den Tell. Den Sonnenbrand habe ich mir nach nur einem Tag geholt, an dem wir eigentlich Regen erwarteten. Da habe ich natuerlich nicht an die Sonnencreme gedacht. Ach ja, Muecken gibts natuerlich auch... Im Gegensatz zu den Leuten im Grabungshaus haben wir Volontaere in unserer Ferienwohnung warmes Wasser zum Duschen und super bequeme Betten sowie taegliche Meezingesaege (wir schlafen sozusagen Tuer an Tuer mit dem Mueezin).



Hier Bilder aus meinen Square (Square: Bereich in dem gegraben wird, er wird vor und waehrend der laufenden Grabungen immer wieder neu vermessen, der Chef ist der "square leader"). Hier sieht man Sabri, einen unserer jordanischen Arbeiter und Selma beim "putzen".



Eine etwas tiefer gehende Beschreibung zum Ablauf der Grabung und dem Grabungshaus schicke ich Euch spaeter. Leider habe ich im Internetcafe in U.Q. heute einen furchtbar langsamen Rechner erwischt, weshalb ich statt der vier Bilder nur zwei hochladen kann. Die anderen kommen dann hoffentlich morgen!

Sonntag, 9. März 2008

Bin da!

Ich habs geschafft, mein erster Tag auf dem Tell ist vorbei. Und hier kommen die ersten Bilder, aufgenommen auf der Besichtigungstour Samstag Nachmittag:



Samstag in Umm Quais angekommen gabs erstmal eine Runde Theorie im Grabungshaus und danach gings auf den Tell zur Besichtigungstour. Wie man sieht ist der grosse Teil der Truppe im studentischen Alter und ich gehoere komischerweise schon zu den "Reiferen"



Hier sieht man den aktuellen Stand der bisherigen Grabungen im Areal 1 (Bronze und Eisenzeit). In 4 Jahren wurden hier rund 5 Meter nach unten gegraben und nun sind wir bei ca. 1.000 bis 1.500 v.Chr. Und drunter sind noch etliche Schichten, die auf ihre Ausgrabung warten.



Hier laufen wir gerade zu einem anderen Areal und man sieht sehr gut die Groesse des Tells. Die gesamte Oberflaeche, die hier zu sehen ist, besteht aus verschiedenen Kulturschichten bis ca. 4.000 v.Chr. Ueberall wo man hinschaut liegen Scherben und es sind Mauern zu erkennen. Hinter den Bergen im Hintergrund liegt ganz nah das Jordantal und danach Israel.


Hier erklaert uns Prof. Dr. Vieweger vom DEI (Deutsches Evangelisches Institut fuer Altertumswissenschaft des Heiligen Landes) den Tell und seine Geschichte. Er hat was von Indiana Jones, finde ich :-)






Donnerstag, 6. März 2008

Alles Streik?!

Leute - bin ich glücklich das es sowas wie "Friedenspflicht" gibt! Auf dem Flughafen Tegel, von wo es ja morgen endlich losgeht, wird mein Flug deshalb hoffentlich ohne Verspätungen oder sonstigen Schwierigkeiten in Richtung Amman starten. Ganz anders an den meisten deutschen Flughäfen, da herrscht ja bekanntlich Chaos. (http://de.wikipedia.org/wiki/Friedenspflicht)

Jetzt müssen wir nur noch gut durch den, ebenfalls streikbedingten, Stau nach Tegel kommen. Wir schätzen mal so 1 - 1,5 h Anfahrtsweg ;-)

Dienstag, 4. März 2008

Noch 3 Tage....

Heute habe ich meine letzten wichtigen Utensilien gekauft: Einen Badeanzug (mit einem Bikini am Strand würde ich mich in einem islamischen Land nicht wohlfühlen), ein Schlafsack-Inlay (für alle Fälle) und ein Chamäleon-Tuch, dass sich vom Piratentuch zum Baclava und sogar zum wüstentauglichen Mundschutz verwandeln läßt.
Dafür kann man dieses Tuch alles nutzen (gibt´s bei Globetrotter):



Apropos Wüste: Unser Kameltrip durch das Wadi Rum ist in Sack und Tüten. Mit Attayack, einem Beduinen, werden wir, wenn alles gut geht, zwei Tage auf dem Kamel durch die Wüste reiten und sogar eine Nacht unter freiem Wüstenhimmel schlafen. Super!

Eine schöne Seite mit unzähligen interessanten Infos zum Wadi Rum, den Beduinen und den von ihnen angebotenen Trips gibt es bei http://www.rumguides.com/

Sonntag, 2. März 2008

Der Tell von oben

Bei Google Earth kann man den Tall Zira´a sehr gut erkennen:


Größere Kartenansicht

Auf der linken Seite ist der Tall/Tell ein wenig "angeknabbert". Da wird aktuell gegraben. In der Mitte sieht man eine Vertieferung - hier liegt eine artesische Quelle, die vermutlich ein Grund für die Besiedlung vor 6.000 Jahren war.

Was man so braucht...

Das sind also die Utensilien für Archäologen, zumindest die eines Hobby-Archäologen ;-)
Das wären also:
- Dreieckskelle
- Kelle ohne Namen (Hauptsache spitz und klein)
- Pinselsammlung (nur echt mit Schweineborsten!)
- Gartenhandschuhe (unbedingt nur welche aus Gummi, solche aus Baumwolle halten nichts aus - ein Tipp von Barbara)
- und natürlich eine Kopfbedeckung (hier vertretungsweise mein langjähriger "Behüter" aus griechischer Produktion); der Hut nimmt vermutlich zu viel Platz weg, weshalb ich mir noch eine dieser wandlungsfähigen Stofffetzen kaufen werde, die man zur Not auch als Kopftuch tragen kann ;-)

Mhm

Heute ist Tag 5 vor dem Start meines Trips nach Jordanien. Über Berlin toben sich die letzten Reste von Emma aus (der Orkan). In Amman sind es jetzt in der Regel so zwischen 15 und 18 Grad; verrückt, wenn man an den Schnee denkt, der hier noch vor wenigen Wochen lag. Meine Mitvolontärin Barbara hat mir gestern geschrieben, dass sie einen Schlafsack mitnehmen will, wegen der unsteten Wetterverhältnisse in der Region Irbid. Hm. Ich werde darüber nachdenken, aber eigentlich hat der (und hatte noch nie) irgendeinen Platz in meinem Gepäck. Auf dem Bild der Ferienwohnung in U.Q. waren doch so schöne dicke Decken drauf...
In Aqaba sind es übrigens schon jetzt fast immer 25 Grad - Badewetter!